Mit Dyslexie wird allgemein eine Lese- und Schreibschwäche (LRS) bezeichnet. Kernpunkt der Dyslexie ist die Schwierigkeit in der Sinneswahrnehmung und der Wahrnehmungsverarbeitung. Sie ist eine Teilleistungsschwäche, die sich in verschiedenen Bereichen und bei allen Sinnen zeigen kann.
Merkmale
• Die Verarbeitung von Gehörtem macht Mühe
• Unaufmerksames Zuhören
• Schreibmotivation fehlt
• Gelesenes kann nicht verarbeitet werden
• Starke Ablenkung durch die Umgebung
Folgen
• Buchstaben werden spiegelbildlich geschrieben oder gelesen
• Hohe Fehlerzahl beim Abschreiben und bei ungeübten Texten
• Schwindel oder Übelkeit macht sich beim Lesen bemerkbar
• Gleichgewichts- und Koordinationsschwierigkeiten
«Dyslexie» beinhaltet die beiden Wörter Dys = schlecht, schwer, miss und léxis = Sprache, Redeweise, Stil. Geläufiger ist der Ausdruck «Legasthenie» – beide Begriffe bedeuten nahezu dasselbe – legere = lesen und Asthenie = Schwäche.
Häufig zeigt sich Dyslexie darin, dass das Erlernen der Schriftsprache mit viel Aufwand verbunden ist und die verschiedenen Schreibregeln Mühe bereiten. Oft wird ein Text nicht richtig verstanden. Der Zeitaufwand für die Textlektüre ist enorm gross und häufig mit Misserfolg verbunden. Schnell ermüdet man beim Lesen und kann danach den Text nicht wider- resp. weitergeben. Da Personen, die betroffen sind, meistens sowohl von der Denkweise her wie auch bei der Reizverarbeitung visuell stark sind, kann und muss man auch von einer Chance sprechen, die es zu nutzen gilt. Viele Persönlichkeiten, darunter Albert Einstein, Peter Bichsel, Walt Disney, Whoopi Goldberg, sind resp. waren Legastheniker.
• Texte aufnehmen und wiedergeben
• Lesetempo erhöhen
• Buchstaben und ihre Form richtig erkennen
• Schreibmotivation steigern
• Schwierigkeiten selber erkennen und erarbeiten
• Störfaktoren benennen und ausschalten
Durch eigene Erfahrungen beim Kneten von Wörtern werden Blockaden gelöst. Eigene Strategien für ein zielgerichtetes Training werden erarbeitet.
Folgende Fragen können im Mittelpunkt des Interesses stehen:
• Wo liegen die Ursachen für meine Schwierigkeiten im Umgang mit Texten?
• Wie kann ich meine Textkompetenz erhöhen?
• Wie kann ich mein Leseverständnis verbessern?
• Warum kann ich das Gesagte nicht verstehen?
• Wie kann ich mit meinen Schwächen besser umgehen?
Das Kennenlernen der persönlichen Lese- und Rechtschreibetechnik hilft, diese zu verbessern und konsequent anzuwenden.
Mögliche Ziele können erarbeitet werden:
• Hörverständnis verbessern
• Lesetempo erhöhen
• Buchstaben und ihre Form richtig erkennen
• Schreibmotivation steigern
• Schwierigkeiten selber erkennen und erarbeiten
• Störfaktoren benennen und ausschalten
Mit dem Knet gestaltet der Klient/die Klientin Bilder von den abstrakten Wörtern. Die Bedeutung des Wortes muss verstanden werden, um das Wort anzuwenden.
Die ausgeprägten Fähigkeiten des Klienten/der Klientin, Dinge visuell schnell aufnehmen zu können, werden beim Kneten eines Bildes eingesetzt. In einem weiteren Schritt versucht die Klientin/der Klient die Strategie im Lesen, Textverständnis, Schreiben und Arbeiten zu erkennen, gezielt anzuwenden und allenfalls neu erworbene in den Alltag einzubauen. Als Unterstützung setze ich bei meiner Arbeit mit den Klienten das multisensorische Förder-System für Rechtschreibung Dybuster der ETH Zürich ein, eine Software für Legastheniker (LRS).
In einer entspannten Atmosphäre vermittle ich den Klienten die Sicherheit im Umgang mit den Buchstaben und den Regeln der deutschen Sprache. In einem ersten Schritt wird das Alphabet genauer angeschaut, um ein ganzheitliches Erfassen der Formen in der Sprache (Abfolge) wahrzunehmen. Je nach individueller Zielsetzung werde ich auf die formulierten Schwerpunkte spezifischer eingehen. Die Verinnerlichung von neuen Methoden benötigt eine gewisse Zeit, wie auch das Übernehmen der Verantwortung für neue Strategien gelernt und geübt sein will. Normalerweise muss ein regelmässiges Training während der Woche stattfinden. Dazu braucht es ein gewisses Mass an Disziplin, damit sich der Erfolg auch einstellt.